Von Astara nach Astara
Eingesperrt. In einem Käfig. Zusammen
mit Polly und 15 anderen Personen. Der Untergrund besteht aus einer
Mischung aus Müll und festgetretenem Matsch. Was geruchstechnisch
schon anstrengend genug wäre, wird durch eine dezente Urinnote an
die Grenze des ertragbaren getrieben. Bewegen kann ich mich nicht.
Der Käfig ist bis auf den letzten Quadratzentimeter ausgereizt.
Durch die Gitterstäbe hindurch blicke ich auf zwei weitere Käfige
die sich, ebenso zum Bersten gefüllt, nur wenige Meter von mir
entfernt befinden. Vor uns ein Bretterverschlag, mit ebenso hölzernen
Türen welche von den den Käfigen umrahmt werden. Das Licht ist
schummerig und es ist erdrückend heiß. Sporadisch öffnen sich die
Türen und ein paar wenige, glückliche treten ins unbekannte Licht.
So muss sich Vieh auf dem Weg zur Schlachtbank fühlen. Zu unserem
Glück befinden wir uns im kleinsten der Käfige und hoffen daher auf
ein schnelles Entrinnen. Der Grund für die ganze Situation: Es
handelt sich um einen Grenzübergang. Er soll uns in den Iran führen.