Donnerstag, 31. Januar 2013

Legenden und Schamanen

Abenteuer im Nationalpark Tsagaan Nuur.


„Hast du den Deckel zugemacht?“die alte Mongolin wusste doch wie zerstreut ihr Ehegatte manchmal war. „Natürlich, denkst du ich vergesse so etwas? Wer weiß was dann passieren würde.“ erwiderte dieser. Das Runzeln auf seiner Stirn blieb unbemerkt. Zu sehr litt das Mütterchen unter der Last des mit Wasser gefüllten Kuhmagens. Das Leben in der Zentralmongolei war beschwerlich und wie täglich schmerzten dem alten Ehepaar am Ende des harten Tages ihre Glieder, als sie diese auf dem Bett in ihrer gemütlichen Jurte ausstreckten. Es war ein Tage wie sie schon so viele in ihrem langen Leben gesehen hatten. 
Der nächste Morgen hingegen verlief anders als üblich. Als die Mongolin ihre Füße auf den Boden stellte bemerkte sie eine unangenehme Feuchtigkeit. Der Boden der Jurte stand unter Wasser. Und es stieg stetig.  Hart boxte die robuste Frau ihren Gatten, der noch schnarchend auf dem Bett verweilte. „Von wegen du hast den Deckel des Brunnen zugemacht, Idiot. Schau dir an was passiert ist.“

Mittwoch, 2. Januar 2013

Rally Mongolia

1500 km bis Ulan Bator.

„You are not an axe-murderer, are you? Fragt Charlie scherzhaft, aber mit einem durchaus besorgten Gesichtsausdruck.
„Usually iam, but i lost my axe. So now iam a axe murderer without axe. Kind a sad story“, erwiedere ich mit einem breiten Grinsen. Charlies offensichtliche Besorgnis ändert sich dadurch komischerweise nicht. Am nächsten Morgen sitze ich dennoch in ihrem Dacia, wir verlassen Khovd. 1500Km bis Ulan Bator. Ohne Straßen. Durch eine Wüste. In einem Dacia. Der aufkommende Fahrtwind trägt den aufgewirbelten Staub in jede kleinste Ecke des vollgestopften Autos. Perfekt! Ich sitze auf der Rückbank, schließe meine Augen und danke dem Zufall der mich in diesen Dacia gebracht hat. Ich werde es in der folgenden Woche noch des öfteren machen.